Das intimste Ensemble der Musikwelt: die Jussen-Brüder
Lucas und sein dreieinhalb Jahre jüngerer Bruder Arthur sind ein echter Glücksfall für die Klassikwelt: Sie verbinden die Ausstrahlung von Popstars mit der Tiefe grosser Kunst. Ein Foto des berühmten Künstlerfotografen Marco Borggreve steht geradezu ikonisch für das Klavierduo: In schlicht schwarzen Rollkragenpullovern sitzen die beiden am Flügel. Stilvoll, unaufgeregt. Beide verschmelzen zu einer Einheit, einem einzigen musikalischen Organismus mit zwei Köpfen und vier Händen. Treffender lässt sich die tiefe Verbundenheit beider nicht darstellen. Töne, so perfekt aufeinander abgestimmt, dass kein Blatt (Noten-)Papier dazwischen passt! Am 16. August ist das Duo zum dritten Mal beim Festival zu erleben! Gemeinsam mit dem Gstaad Festival Orchestra unter Jaap van Zweden spielen die beiden Mendelssohns Konzert für 2 Klaviere. Charmante Musik, die voller Leichtigkeit steckt. Doch typisch für den Meister: Unter der scheinbaren Einfachheit verbirgt sich eine feine Eleganz und handwerkliche Raffinesse. Balsam für die Seele. Melodien, die in warmen schmelzenden Harmonien baden. Wussten Sie übrigens, was ganz typisch für die beiden Brüder ist? Wer den Primo- und wer den Secondo-Part übernimmt, entscheidet jedes Mal ein Münzwurf. «Diese Abwechslung hält die Musik für uns lebendig – sonst wäre es irgendwann langweilig.»
 SIGNUM Saxophone Quartet – Alles, ausser gewöhnlich
Das SIGNUM Saxophone Quartet ist ein Phänomen: Vier Ausnahmemusiker, die sich seit Jugendtagen kennen und immer wieder neu erfinden. Klassischer Quartettklang trifft auf elektrisierende Rock-Energie – virtuos, leidenschaftlich, unkonventionell. Mit unbändiger Neugier, stilistischer Offenheit und einem unverwechselbaren Charisma reissen Blaž Kemperle, Jacopo Taddei, Alan Lužar und David Brand vom ersten Ton an mit. Ob Originalwerke für Saxophonquartett oder raffinierte Bearbeitungen grosser Orchesterwerke – die vier Klangkünstler sprengen Genregrenzen mit Leichtigkeit. Ihre Liebe zur Musik kennt keine Schranken, ihr Zusammenspiel sucht seinesgleichen, ihre Spielfreude ist einfach mitreissend. Worte reichen nicht – man muss sie live erleben! Am 7. August wird die Kirche Rougemont zum akustischen Partner des Ensembles, zu einem Resonanzkörper, der die rhythmische Bernstein-Wucht oder amerikanische Dvorák-Highlights zu leuchtenden Klangexplosionen werden lässt. Die historische Kirche mit seiner natürlichen Resonanz hat auf das Ensemble gewartet: Ein stiller Ort, alpines licht – und darin der volle Reichtum des Quartetts. Ein Raum, der die Musik verstärkt, sie körperlich erfahrbar macht. Ein Konzert, das man nicht nur hört, sondern fühlt.
«Geheimtipp» von Artistic DIrector Christoph Müller
«Nostalgie française»: Seit Beginn ihrer Konzerte als «Menuhin‘s Heritage Artist» bis zum nun anstehenden finalen Konzert innerhalb dieser Reihe hat sich Bomsori Kim vom Geheimtipp zum Geigen-Weltstar entwickelt – heute wird sie als Solistin mit führenden Orchestern auf allen Kontinenten gefeiert. Wir erleben Bomsori am 21. Juli zusammen mit dem feinsinnigen Pianisten Kit Armstrong in einem in Erinnerung schwelgenden, sinnlichen Programm mit Musik von Tschaikowsky, Wienawski, Schumann und Debussy. Dabei schöpft die Musik aus Quellen französischer Opern, zitiert Volksmusik und schwelgt in der Nostalgie des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Am 24. Juli tritt Bomsori im Programm «Immigrants» gemeinsam mit Fazıl Say auf: Der Pianist und Komponist drückt in seinem für das Festival komponierten Trio für Klavier, Violoncello und Kontrabass die menschliche Seite von Migrationsgeschichten aus – die Not und Verzweiflung jener, die ihre Heimat verlassen müssen, aber auch die Hoffnung des Neubeginns im Exil. Es ist Musik von heute, aus dem Jetzt, und er selbst versteht es als Stimme des Friedens und der Ruhe. Seine drei Programme, die er am 20., 22., und 24. Juli bei uns spielt, sind Botschaften der Vermittlung und Annäherung zwischen Kulturen und Menschen verschiedenster Ursprünge. Willkommen Fazıl Say in Gstaad!
Zwischen Dringlichkeit und Nostalgie: Die Musik des Exils
Heimatverlust, Orientierungslosigkeit … doch die Erinnerungen bleiben.
Erfahrungen des Exils sind geprägt von Schmerz und intensiver Sehnsucht, nostalgischen Gefühlen und Wehmut.
Zwei aussergewöhnliche Konzertreihen lassen diese tief empfundenen Gefühle musikalisch aufleben und zeigen, wie Entwurzelung zur kreativen Kraft werden kann.

EIN ERLEBNIS FÜR DIE GANZE FAMILIE!
Dank unseres Discovery-Programms kann die ganze Familie am Festival teilnehmen: Von spannenden Events für Kinder ab dem Krabbelalter über abwechslungsreiche Aktivitäten für alle, die ihren Urlaub in der Region verbringen, bis hin zu Veranstaltungen für Jugendliche, die mit dem Blick hinter die Kulissen den Nervenkitzel suchen … entdecken Sie unsere einzigartigen Programme!

Gstaad Concert Hall
Die Vision der Gstaad Concert Hall erhält Zustimmung aus der Bevölkerung und nimmt Gestalt an.
Ein moderner, akustisch herausragender Konzertsaal mit 1'200 Plätzen soll das Festival-Zelt ersetzen und Gstaad als Kulturstandort stärken. Eng verknüpft ist das Projekt mit der geplanten Multifunktionshalle, welche Sport und Events ganzjährig vereint. Als ersten wichtigen Schritt, um dieses Vorhaben in die konkrete Planungsphase übergehen zu lassen, wird die klare Zustimmung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Saanen vom 4. April 2025 zu den Planungskosten für die Sport- und Eventhalle gewertet. Ein deutliches Zeichen der Bevölkerung an die Initianten, dass man mit dem Gesamtprojekt auf dem richtigen Weg ist.
unsere Mission menuhin
Mit der «Mission Menuhin» hat sich das Gstaad Menuhin Festival eine umfassende Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir Massnahmen definiert, die dazu beitragen, unsere CO2-Emissionen schrittweise zu reduzieren und unser Publikum, unser Team und unsere Partner für einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu sensibilisieren. Einige dieser Massnahmen wurden bereits realisiert. Zum Beispiel die Konzertreihe «Music for the Planet». Viele weitere werden folgen – am und rund um das Festival. Möchten Sie uns folgen? Unter «Mission Menuhin» informieren wir Sie laufend über neue Massnahmen, Projekte und Fortschritte.
GSTAAD ACADEMY
Die Übertragung von Wissen und Erfahrungen von einer Generation zur anderen war zeitlebens eine Mission des grossen Musikers und Humanisten Yehudi Menuhin, welcher das Festival im Jahre 1957 gründete.Â
In seinem Andenken und Geiste gibt Gstaad Menuhin Festival & Academy der Gstaad Academy seit 2008 ein neues Profil: Unter dem Dach der Gstaad Academy werden alle Meisterkurse zusammengefasst, die sich an junge professionelle Musiker*innen richten, sowie alle Amateurorchester-Kurse, die sich an jugendliche und erwachsene Amateurmusiker*innen wenden.
YEHUDI MENUHIN
Als weltbekannter «Wundergeiger», Dirigent und Humanist bleibt Yehudi Menuhin in Erinnerung. Seine ausgeprägte Menschlichkeit, seine vielseitigen künstlerischen Begabungen und seine immerwährende Neugier prägten sein Schaffen. 1957 gründete der spätere Ehrenbürger von Saanen das mittlerweile legendäre Festival im Saanenland. Hier, in der inspirierenden und Kraft spendenden Ruhe der lieblichen Bergwelt des Berner Oberlandes, fand er das ideale Umfeld für das Musizieren unter Freunden und die Förderung junger Talente. Auch zehn Jahre nach Menuhins Tod sind seine Überzeugungen und Ziele die Leitlinien des Gstaad Menuhin Festival.